SPD Soziale Politik

 

Beschlussvorschlag:

Die Gemeindevertretung der Gemeinde Weimar (Lahn) beschließt, der Gemeindevorstand soll von einem Verkauf der Alten Schule Roth an Dritte absehen, um im Ortsteil Roth im Rahmen des Projektes „Älter werden in Weimar“ eine Nutzung zu realisieren, welche Mehrgenerationen-Wohnanlagen, Altersheime, Pflegestützpunkte, Tagesbetreuungs- Angebote und sozialen Wohnungsbau verbindet. Der Gemeindevorstand wird darüber hinaus beauftragt, mit den Eigentümern der hinter der „Alten Schule“ liegenden unbebauten Grundstücke Kaufverhandlungen aufzunehmen. Nach Abschluss ist das notwendige Bauleitplanverfahren sofort einzuleiten. Da dieses Projekt nach Möglichkeit durch Fördermittel des Bundes und Landes sowie Geldmittel des Landkreises Marburg-Biedenkopf, neben der Eigenfinanzierung der Gemeinde durchgeführt werden soll, beschließt die Gemeindevertretung den Gemeindevorstand zu beauftragen, mit diesem Stellen schnellstmöglich in Kontakt zu treten.

Begründung:

Gerade im ländlichen Raum sollen ältere Menschen in ihren Dörfern und in ihrem nahen Umfeld alt werden dürfen. Sie sollen nicht im späten Lebensalter entwurzelt werden. Einsamkeit erschwert das „Alt sein“ und es fehlt an Alltagstreffmöglichkeiten und -angeboten. Darüber hinaus fehlen konkrete Angebote in einem Übergang zwischen Vollpflege und Selbständigkeit im Sinne betreuter Wohnformen. Die Gemeinde Weimar (Lahn) sollte hier mit diesem Leuchtturmprojekt vorangehen, um für alle Einwohnerinnen und Einwohner unabhängig von Alter und Geldbeutel Wohnmöglichkeiten zu ermöglichen. Notwendigerweise ist ein solch großes Projekt nur mit Bundes-, Landes-, und Kreismitteln zu finanzieren. Bisher tritt die Gemeinde als Vermittler zwischen Objekteigentümern, Projektierern und Wohnungssuchenden auf. Durch die Nutzung der Alten Schule Roth als gemeindeeigenes Objekt in diesem Kontext könnte die Gemeinde Weimar aus ihrer bisherigen Vermittler- und Impulsgeberrolle heraus eine eigene Projektierung anstoßen und realisieren. Als weitere Möglichkeit kann eine Beteiligung privater Investoren und interessierter Bürger in Betracht gezogen werden. Die Überalterung unserer Gesellschaft und die dafür fehlenden Wohneinrichtungen sind eine der größten sozialen Herausforderungen in der Bundesrepublik Deutschland.

Stephan Wenz

Fraktionsvorsitzender

 

Video zum Antrag